Fünf Tage lang lernen wir große Teile des riesigen Donaudeltas kennen. Auf einem speziellen Exkursionsboot kommen wir über verschlungene Neben- und Seitenarme auf zahlreiche entlegene Deltaseen unterschiedlicher limnologischer Prägung. Üppige Unterwasser- und Schwimmblattvegetation, Röhrichte verschiedenster Typen, Weichholzauen, Galeriewälder ... – Habitate einer überreichen Vogelwelt, die von Lappentauchern, Pelikanen, Kormoranen, Zwergscharben, Reihern, Sichlern, Entenvögeln, Rallen, Möwen, Chlidonias-Seeschwalben und Rohrsängern dominiert wird. Eisvogel, Gartenrotschwanz, Bart- und Beutelmeise sind häufig, Seeadler alltäglich. Froschkonzerte erreichen symphonische Ausmaße.
Während unserer Touren mit dem kleinen Exkursionsboot bewegt sich unser schwimmendes Hotel zu immer neuen Ankerplätzen weiter. Zur Mittagspause kehren wir jeweils zum Hausboot zurück, wo Köchin und Kellnerin / Hausmädchen für unser Wohl sorgen. Die Nächte verbringen wir an idyllischen Plätzen inmitten der Schilf- und Wasserwildnis.
Tagesrouten und Programmdetails:
4. Tag: Uzlina-See – Isac-See – Perivolovca-Kanal – Sfântu Gheorghe
Auf dem südlichen Donauarm fahren wir mit unserem schwimmenden Hotel in Richtung Sfântu Gheorghe, einer kleinen Ortschaft an der Flussmündung zum Schwarzen Meer. In der Umgebung von Sfântu Gheorghe leben halbwild ca. 7.000 Pferde und nahezu ebenso viele Rinder. Seit 2015 ist Sfântu Gheorghe einer der internationalen Zuchtstandorte für Taurosrinder, die langfristig als Nachfolger der ausgestorbenen Wildform des Auerochsen im Donaudelta ausgewildert werden und dessen ökologische Rolle im Delta übernehmen sollen. Unterwegs erkunden wir mit unserem kleineren Exkursionsboot den Uzlina- und den Isac-See sowie den Perivolovca-Kanal, bevor wir am Abend Sfântu Gheorghe erreichen und den Tag mit einer Bootsfahrt auf das „offene“ Meer beschließen.
5. Tag: Schutzgebiet Sachalin-Zătoane – Litoral-Kanal – Rosu-See – Rosulet-See – Busurca-Kanal – Sulina
Eine Morgenexkursion führt uns in die Küstenregion des streng geschützten Biotop-/Artenschutzgebiets Sachalin-Zătoane, das sich südlich von Sfântu Gheorghe über ein 214 km² großes Areal erstreckt. Es bildet somit das größte zusammenhängende Schutzgebiet im Biosphärenreservat Donaudelta und bietet über 100 Vogelarten einen nahezu ungestörten Lebensraum. Unter anderem sind hier die größten Kolonien von Krauskopfpelikan und Brandseeschwalbe im ganzen Delta zu bewundern.
Nach dem Frühstück fahren wir weiter Richtung Norden über den Litoral-Kanal, erkunden die Seen Rosu und Rosulet und gelangen über den Buscura-Kanal nach Sulina. Das beschauliche kleine Städtchen liegt an der Mündung eines weiteren Hauptarms der Donau am Schwarzen Meer.
6. Tag: Letea (Landgang) – Magearu-Kanal – Alte Donau
Wir verlassen Sulina in Richtung Letea. Auf der Letea-Insel mit ihren vielen verwilderten Pferden besteigen wir ein Gefährt der Marke Eigenbau, das uns zum berühmten, submediterran getönten Letea-Urwald und zum Dünen-Reservat bringt. Ein Erkundungsgang macht uns mit den Besonderheiten dieser Lebensräume vertraut, wie etwa der Orient-Baumschlinge Periploca graeca, der Kolchischen Segge Carex colchica oder dem Meerträubel Ephedra distachya. Danach geht es in eine Salzsteppe mit flachen Brackwasser-Flutmulden und reicher Vogelfauna (Limikolen, regelmäßig Raub- und Lachseeschwalbe); unterwegs wahrscheinlich Balkan-Goldschakale. Auch das schöne ukrainische Dorf Letea ist sehenswert! Anschließend Fahrt über den Magearu-Kanal auf die Dunarea Veche, die „Alte Donau“, auf der wir unsere letzte Nacht im Donaudelta verbringen.
7. Tag: Trei Iezere-See – Bodgaproste-See – Lopatna-Kanal – Furtuna-See – Sontea-Kanal – Kanal Mila 36 – Tulcea
Mit dem Exkursionsboot erkunden wir heute Vormittag die Seen Trei Iezere und Bogdaproste, den Lopatna-Kanal sowie den Fortuna-See. In diesem Gebiet erwarten wir eine der größten Brutkolonien von Rosapelikanen in Europa. Migrierende Wasser- und Watvögel mischen sich unter heimische Arten und versammeln sich oft in großer Zahl. Optional werden wir kurze Spaziergänge an Land unternehmen, wo Weidenwälder weitere interessante Arten hervorbringen. In offenen Gebieten sind Bienenfresser, Wiedehopf und Würger sehr verbreitet. Zurück auf dem Hausboot geht es dann am Nachmittag über den Sontea-Kanal und den Kanal Mila 36 zurück nach Tulcea.