1. Tag (Di., 27.08.2019): Flug Frankfurt – Kapstadt
Am frühen Abend Treffen mit Reiseleiter Elmar Mai am Flughafen Frankfurt. Abflug in Richtung Südafrika.
Nachtflug.
2. Tag (Mi., 28.08.2019): Ankunft in Kapstadt, Weiterfahrt nach Worcester
Mittags Ankunft in Kapstadt. Hier empfängt uns bereits unsere deutschsprachige Reisebegleiterin. Weiterfahrt über Paarl und über den Toitskloof-Pass mit mehreren Fotostopps am Wegesrand und an den Hängen der Wemmershoek-Berge bis nach Worcester. Erstes Kennenlernen von Proteen und Eriken der östlichen Fynbos-Vegetation. Am Abend genießen wir ein gemeinsames Abendessen im Hotel in Worcester. (A)
Zwei Übernachtungen in Worcester.
3. Tag (Do., 29.08.2019): Besuch des Freiland-Sukkulentengartens von Worcester
Heute besuchen wir den größten Freiland-Sukkulentengarten südlich des Äquators, den Karoo-Desert National Botanical Garden. Ein kleiner Teil ist gärtnerisch angelegt. Aber mehrere naturbelassene kürzere und längere Wanderwege führen uns durch eine einzigartige Vegetation mit vielen endemischen Arten im Einzugsbereich der Kleinen Karoo. Das vom Botanischen Garten Kapstadt verwaltete Gelände gibt einen Einblick in die Ökologie der Sommerregen-Region, die sich vom Rest unserer Reise deutlich unterscheidet. Drei verschiedene Schildkröten-Arten leben hier, darunter die größte des Landes. (F, A)
4. Tag (Fr., 30.08.2019): Worcester – Clanwilliam – Nieuwoudtville Besuch des Ramskop Naturreservats
Vormittags Aufbruch und Fahrt über Landstraßen in Richtung Norden nach Clanwilliam entlang der imposanten Cedarberge zum Ramskop Naturreservat. Das von der südafrikanischen Naturschutzbehörde eingerichtete Reservat präsentiert teils angepflanzt, teils in naturbelassenen Lebensräumen die typische Flora des Renosterveldes. Je nachdem, wie viel Zeit verbleibt, besuchen wir den kleinen Botanischen Garten oder das Biedouw Valley, das für seine Mittagsblumen bekannt ist, eine Sukkulentenfamilie, die auch den Afrikaans-Namen „vygie“ trägt. Am Spätnachmittag erreichen wir die auf 1.000 m über dem Meeresspiegel gelegene Ortschaft Nieuwoudtville auf dem Bokkeveld Plateau. Sie ist geografisch sehr interessant an der Schnittstelle vier verschiedener Vegetationszonen (Karoo, Bushmanland, Knersvlakte und Namaqualand) gelegen. Die Anreise von Westen über den Vanrhyns-Pass ist spektakulär und bietet einen wunderschönen Ausblick über das Namaqualand und die Knersvlakte. (F, A)
Eine Übernachtung in Nieuwoudtville.
5. Tag (Sa., 31.08.2019): Nieuwoudtville – Hardeveld Lodge – Springbok Endemische und bedrohte Arten im Knersvlakte Naturreservat
Nach dem Frühstück Fahrt in das noch wenig bekannte, jedoch hoch interessante Knersvlakte Naturreservat, das die artenreichste Kleinsukkulenten-Halbwüste der Welt schützt. Die riesigen Schüttungsflächen aus weißem Quarzgestein, die das ehemalige Delta des Olifants- und des Sout-Flusses formten, stellen eine botanische Besonderheit dar. Pflanzenliebhaber finden hier eine einzigartige Vegetation – zumeist Sukkulenten und Geophyten – mit vielen endemischen Arten, drei endemischen Gattungen sowie 155 bedrohten Arten. Die nur hier vorkommende Vielfalt an Kleinstsukkulenten (Verwandte der Lebenden Steine) werden von den Einheimischen auch "Baby Bums" (Babypopo) genannt.
Anschließend Weiterfahrt mit Beobachtungs-Stopps am Wegesrand nach Springbok mit Zwischentopp an der Hardeveld Lodge, deren Außenbereich von herrlichen Wildblumen nur so wimmelt.
In Springbok, der Hauptstadt des Namaqualands im Nordwesten Südafrikas, zogen einst große Springbockherden durch die kargen Täler und tranken an der hiesigen Quelle. So erhielt der Ort seinen Namen. Die Herden wurden vertrieben, als man in der Nähe der kleinen Siedlung Vorkommen von Kupfer entdeckte, das ab Mitte des letzten Jahrhunderts hier abgebaut wurde. (F, A)
Drei Übernachtungen in Springbok.
6. Tag (So., 01.09.2019): Tagesexkursion im Goegab Naturreservat
Springbok ist wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Nordwesten Südafrikas und das bekannte Zentrum der Wildblumenregion. Wir unternehmen einen Ganztagesausflug in das Goegab Naturreservat, das beeindruckende Einblicke in die Pflanzenwelt des Namaqualandes bietet. Die Ebenen und Granithügel des 15 km östlich von Springbok gelegenen Reservates sind von Sukkulenten überzogen. Alleine in diesem Reservat wurden insgesamt 580 Pflanzenarten registriert. Aber auch eine Vielfalt an Heuschrecken, Schmetterlingen und Eidechsen können bewundert werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit lassen sich auch Springböcke blicken. (F, A)
7. Tag (Mo., 02.09.2019): Botanisieren am „Wilde Pferde Pass“
Heute geht es in den Westen von Springbok, der sich botanisch deutlich von den östlichen Gebieten des Vortages unterscheidet. Auf dem Weg legen wir immer wieder Stopps ein, um in der sich je nach Bodenverhältnissen ständig ändernden Vegetation zu botanisieren. Wir überqueren den Wildeperdehoek-Pas und fahren ein kleines Stück in den Namaqua Nationalpark. Auf dem Rückweg botanisieren wir ausgiebig in den Felsblöcken des extrem artenreichen „Wilde Pferde Passes“ mit vielen Raritäten. Reptilienfreunde kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten. (F, A)
8. Tag (Di., 03.09.2019): Springbok – Kamieskroon Wanderung im Namaqua Nationalpark
Gleich nach dem Frühstück fahren wir in die ca. zwei Stunden entfernt gelegene Ortschaft Kamieskroon und unternehmen von dort aus eine ausgiebige Wanderung in die beeindruckenden Landschaft des Namaqua Nationalparks. Der relativ junge Nationalpark dient dem Schutz der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt des Namaqualandes. Trotz des ariden Klimas findet man hier mehr als 3.000 verschiedene Pflanzenarten, von denen alleine 1.000 endemisch sind. Neben unzähligen Einjahresblumen auch einige Aloen und viele wasserspeichernde Sukkulenten. Nach den Winterregen im Juli und August verwandeln sich die Ebenen zwischen den Granithügeln und Bergzügen der Kamiesberg Range plötzlich – manchmal über Nacht – in üppige Blumenteppiche in Gelb oder Orange. Neben der Botanik bieten sich Möglichkeiten, die seltenen Löffelfüchse, Klippspringer, Schakale, Oryx- und Kuhantilopen zu sehen. Auch die kleinste Schildkröte der Welt, die Gesägte Flachschildkröte, ist hier zu finden. (F, A)
Eine Übernachtung in Kamieskroon.
9. Tag (Mi., 04.09.2019): Kamieskroon – Nieuwoudtville – Vanrhynsdorp
Wir reisen wieder durch die stille, sonnenversengt und spärlich bewachsene Landschaft des Namaqualandes. Es gibt weder eine nennenswerte Industrie noch Landbau, nur Schaf- und Ziegenzucht ist möglich. Die meisten Farmen umfassen eine Größe von mehr als 5.000 ha. Am Abend erreichen wir Vanrhynsdorp, ein beschaulicher Ort, vom Tourismus kaum berührt, geprägt durch einige viktorianische Gebäude, in denen heute kunsthandwerkliche Gegenstände angeboten werden. Die Ortschaft liegt malerisch vor der Kulisse der Maskam Mountains. Der imposante Tafelberg gehört zum Matzikamma (Matsikama) Bergmassiv und erhebt sich rund 1.000 m über die Ebene. (F, A)
Zwei Übernachtungen in Vanrhynsdorp.
10. Tag (Do., 05.09.2019): Nieuwoudtville Flower Reserve & Botanischer Garten
Heute steht ein Tagesausflug in das Nieuwoudtville Flower Reserve auf dem Programm. Nieuwoudtville trägt nicht ohne Grund den Beinamen „Bulb Capital of the World“– hier wird die weltweit größte Konzentration an Geophyten (zwiebel-, rhizom- oder knollenbildenen Pflanzen) vermutet! Wir unternehmen intensive Erkundungen in der näheren Umgebung. Im Nieuwoudtville Flower Reserve mit seiner Fülle an Wildblumen sind Iris- und Lilien-Gewächse am auffälligsten. Nur 5 km südlich von Nieuwoudtville liegt der Hantam National Botanical Garden. David Attenborough drehte hier mehrfach Aufnahmen von der außergewöhnlichen Flora des Gartens für seine Dokumentarfilmreihe „Das geheime Leben der Pflanzen“. Weiter geht es zum Wasserfall des Doorn-Flusses, der über die Abbruchkante des Bokkeveld Plateaus in die Maaierskloof hinabfließt. Der Felsuntergrund aus Sandstein birgt viele hochsukkulente Arten wie Euphorbien und Butterbäume. Zum Abschluss des Tages besuchen wir den größten Köcherbaumwald Südafrikas. Ein ausgedehntes Bergmassiv aus Schieferton steht über und über voll mit prächtigen Exemplaren dieser beeindruckenden Baum-Aloe. Es ist das südlichste Vorkommen des Landes. (F, A)
11. Tag (Fr., 06.09.2019): Vanrhynsdorp – Clanwilliam Wanderung auf dem Sevilla Trail im Cedargebirge
Wir verlassen Vanrhynsdorp und fahren nach Clanwilliam. Von hier aus geht es direkt weiter in die Cedarberge bis zum Traveller‘s Rest, dem Startpunkt unserer leichten, circa 3-stündigen Wanderung. Der ausgewiesene Weg führt uns den Brandewyn-Fluss entlang durch die traumhafte Landschaft der Cedarberge, einem klassischen Faltengebirge aus massivem Sandgestein. An überhängenden Felswänden bewundern wir an mehreren Fundstellen beeindruckende Felsmalereien der Ureinwohner, die 800 bis 8.000 Jahre alt sind. U.a. können wir Quaggas sehen, eine ausgestorbene Tierart, die einem Zebra ähnelt, tanzende Frauen, gelbe Elefanten und zahllose Handabdrücke. (F, A)
Eine Übernachtung in Clanwilliam.
12. Tag (Sa., 07.09.2019): Clanwilliam – Saldhana Besuch der „Vogelinsel“ an der Lambert’s Bay
Unser heutiges Tagesziel ist die Hafenstadt Saldhana. Während unserer Fahrt an die Westküste passieren wir zunächst große Rooibos-Felder. Der nahezu blattlose Strauch ist eine endemische Pflanzenart des Renosterveldes und gedeiht nach wie vor ausschließlich in diesem Gebiet. Weiter geht es durch die Sandveld-Region, einem ehemaligen Küstenbereich, der hauptsächlich aus Sandböden besteht und eine einzigartige Fynbos-Vegetation aufweist. Auf der Weiterfahrt nach Saldhana halten wir an der Lambert‘s Bay und besuchen das Bird Island Naturschutzgebiet – auch die „Vogelinsel“ genannt – mit der größten Kolonie des Kaptölpels und vielen anderen Vogelarten. Anschließend geht es zu den wunderschönen Dünen an der Küste mit Erkundungen am Wegesrand und Besuch einer Flamingokolonie bevor wir am frühen Abend die Saldhana Bay erreichen. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Bucht von den Niederländern besiedelt, die hier das Fischereirecht erwarben. Heute ist Saldhana der flächenmäßig größte Hafen Südafrikas und ein beliebter Ferienort der Südafrikaner. (F, A)
Zwei Übernachtungen in Saldhana.
13. Tag (So., 08.09.2019): Tagesausflug West Coast Nationalpark & Postberg
Der West Coast Nationalpark bei Langebaan südlich des Industriehafens von Saldanha Bay wurde 1985 eingerichtet. Er umfasst große Teile der Lagune von Langebaan und schützt rund 30.000 ha Küstenvegetation vor Umweltzerstörung. In den ausgedehnten Sumpfflächen der Lagune nisten über 250 verschiedene Vogelarten, Austernfischer, Kormorane, Kaptölpel, Flamingos, Möwen und andere Seevögel. Am Postberg, einem streng geschützten Bereich innerhalb des Nationalparks, der nur während der Blütezeit 6 Wochen für Besucher geöffnet ist, grasen Buntböcke in einem dichten Blumenteppich aus gelben Gazanien und weißen Kapkörbchen. Auch Eland-Antilopen können entdeckt werden und Ornithologen kommen wieder voll auf ihre Kosten … Vor allem aber schlägt das Botaniker-Herz angesichts des Farbspektakels üppig blühender Blumenwiesen höher! (F, A)
14. Tag (Mo., 09.09.2019): Saldhana – Kapstadt
Nach einem weiteren Besuch im West Coast Nationalpark reisen wir am frühen Nachmittag weiter via Bloubergstrand mit herrlichen Ausblicken auf den Tafelberg bis nach Kapstadt. (F)
Drei Übernachtungen in Kapstadt.
15. Tag (Di., 10.09.2019): Fahrt auf den Tafelberg & Besuch des Kirstenbosch Botanical Garden
Am heutigen Vormittag steht zunächst eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Tafelberg, dem Wahrzeichen Kapstadts, auf dem Programm. Neben dem einzigartigen Panoramablick und beeindruckenden Landschaftsformationen erwartet uns auf dem Hochplateau eine sehr spezielle, teils bizarre Vegetation, die zwischen den Ritzen und Spalten großer Standsteinplatten gedeiht. Einige Arten kommen nur auf diesem Plateau vor.
Anschließend Besuch des Kirstenbosch Botanical Gardens, der 1913 von dem Botaniker Henry Pearson gründet wurde. Der Garten erstreckt sich an den Osthängen des Tafelbergs und bietet aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen des südlichen Afrika. Auf dem rund 530 ha großen Gelände gedeihen mehr als 6.000 Pflanzenarten! Ein großes Wegenetz ermöglicht herrliche Wanderungen durch die kapländische Fynbos-Vegetation, mit der wir heute erste Tuchfühlung aufnehmen. Neu ist das gläserne Schauhaus, um zahlreiche Sukkulenten aus den Trockengebieten Afrikas, vor allem der Karoo, nicht vor Kälte, sondern vor dem feuchten Klima Kapstadts zu schützen. (F)
16. Tag (Mi., 11.09.2019): Tagesausflug auf die Kap-Halbinsel
Unseren letzten Exkursionstag widmen wir ganz der knapp 40 km langen, zwischen Atlantik und Indischem Ozean gelegenen Kap-Halbinsel, die sich südwestlich des Tafelbergs bis zum Kap der Guten Hoffnung und zum Cape Point erstreckt. In der Mitte verläuft - zum Kap hin abfallend - eine Bergkette, gesäumt von traumhaft schönen Buchten, herrlichen Sandstränden und kleine, idyllischen Fischerorten. Die Berghänge der Kap-Halbinsel sind nahezu vollständig von Fynbos-Vegetation bedeckt. Diese immergrüne Pflanzenpracht ist überaus artenreich und besteht aus Blütenpflanzen und Hartlaubgewächsen, vorwiegend der Gattungen Protea und Erica. Allein über 100 Protea-Arten gedeihen in der Fynbos-Vegetationszone. Einige Arten sind kleine Bodendecker, andere können Baumgröße erreichen. Die bekannteste Vertreterin der Protea-Gruppe ist die großblütige Königsprotea (Protea cynaroides), das Nationalsymbol Südafrikas. Ihre Blüten erreichen oft einen Durchmesser von über 20 cm. Wir unternehmen einen ausgiebigen Spaziergang durch dieses artenreiche Naturreservat.
Während der Rückfahrt nach Kapstadt halten wir am Boulders Beach. An diesem Strandabschnitt leben über 2.500 Afrikanische Pinguine und bieten einen herrlichen Anblick, wenn sie über den Strand watscheln und im Meer baden gehen. Am späten Nachmittag Besuch der V&A Waterfront mit ihrer charakteristischen lebendigen Atmosphäre und vielen netten, gemütlichen Cafés. (F)
17. Tag (Do., 12.09.2019): Stadtbesichtigung Kapstadt, Rückflug nach Frankfurt
Am heutigen Vormittag verbleibt ausreichend Zeit für eine Rundfahrt durch Kapstadt mit Besuch des Company’s Garden, dem ehemaligen „Gemüsegarten“ aus der Gründerzeit, und der St. Georg’s Kathedrale, in der Desmond Tutu zum ersten schwarzen Erzbischof Südafrikas ernannt wurde. Falls gewünscht, kann optional das völkerkundlich- und naturwissenschaftliche Museum am Company’s Garden besucht werden. Zum Abschluss besuchen wir den Signal-Hill mit einem tollen Blick auf Kapstadt mit dem Tafelberg. Letztmaliges Botanisieren am Wegesrand. Am Nachmittag erfolgt der Transfer zum Flughafen Kapstadt. Rückflug nach Deutschland. (F)
Nachtflug.
18. Tag (Fr., 13.09.2019): Ankunft in Deutschland
Ankunft in Frankfurt am frühen Morgen und Ende einer beeindruckenden Reise.