1. Tag (So., 02.04.2023): Flug Frankfurt – Catania, Transfer nach Giardini Naxos
Vormittags Flug von Frankfurt voraussichtlich über Zürich nach Catania mit Air Swiss. Am Flughafen von Catania werden wir herzlich empfangen. Fahrt zu unserer ersten Unterkunft in Giardini Naxos bei Taormina. Beim Abendessen im Hotel treffen wir bereits den heimischen Orchideen-Spezialisten Antoine Giardina, der uns während der gesamten Reise begleiten wird. Erstes Briefing zum weiteren Reiseverlauf. (A)
Drei Übernachtungen bei Giardini Naxos.
2. Tag (Mo., 03.04.2023): Ausflug Rocella Valdemone & Parco Naturale dei Nebrodi
Unsere erste Exkursion führt uns zu den äußerst orchideenreichen Standorten des „Parco di Rocca Za Draga“ bei Roccella Valdemone. Hier gedeiht auch das endemische Federgras Stipa valdemonensis. Anschließend Fahrt durch den „Parco Naturale dei Nebrodi“ in Richtung Floresta und Ucria. Kleine Abstecher rechts und links des Wegesrands bringen weitere botanische Besonderheiten. (F, A)
3. Tag (Di., 04.04.2023): Ausflug Alcantara-Schlucht & Taormina
Gleich nach dem Frühstück geht es zur spektakulären, bis zu 20 m tiefen Alcantara-Schlucht, die vor Tausenden von Jahren durch einen Ausbruch des Ätna entstand. Eine dem Lavastrom in Richtung Meer folgende Wassermenge bahnte sich ihren Weg durch das Lavagestein, so dass die schwarzen Basaltwände wunderbare Prismen-Formen annahmen. Diese Gesteinsformationen bilden die außergewöhnliche Schönheit der Schlucht. Orchideensuche rund um die Alcantara-Schlucht. Anschließend Fahrt nach Taormina und Spaziergang durch den historischen Stadtkern. Wer möchte, kann das berühmte Theater aus der griechischen Antike besuchen. (F, A)
4. Tag (Mi., 05.04.2023): Botanisieren am Ätna & Führung zum Silvestri-Krater
Die Region um den Ätna ist äußerst fruchtbar. Bereits im Bereich der Zufahrtsstraße erwarten uns schöne Orchideenvorkommen mit Dactylorhiza romana und sambucina, Limodorum abortivum und Ophrys garganica. An den Hängen des Ätna mit seinen unterschiedlichsten Vegetationszonen gedeihen bis auf etwa 800 m Höhe Weizen, Zitrusfrüchte, Oliven, Feigen und Weintrauben. Es folgen große Waldgebiete mit Eiche, Kastanie, Buche, Kiefer und in höheren Regionen auch Pinie. Ab etwa 2.000 m Höhe geht die Vegetation in Buschwerk und Sträucher über. Hier ist der Ätna-Ginster anzutreffen. Es folgt eine Zone mit Flechten und Moosen, die höchsten Regionen um den Gipfel sind vegetationslos und meist schneebedeckt. Mit dem Bus fahren wir durch typische Bergdörfer bis zur Hütte „Sapienza“, die auf 1.900 m inmitten einer Landschaft aus schwarzen Lavafeldern liegt. Ein vulkanologischer Guide führt uns zum längst erloschenen Silvestri-Krater. Anschließend Weiterfahrt nach Palazzolo Acreide. (F, A)
Drei Übernachtungen in Palazzolo Acreide.
5. Tag (Do., 06.04.2023): Ausflug Monte Lauro, Nekropolen von Pantalica & Valle dell'Anapo
Den heutigen Tag widmen wir ganz der Orchideensuche! Fahrt in das 800 m hoch gelegene „Riserva Naturale Pantalica“ in den Monti Iblei. Wilde Orchideen verleihen dem Naturschutzgebiet ein buntes Farbenkleid. Orchideensuche am Monte Lauro und Besichtigung der bronzezeitlichen Nekropolen von Pantalica (UNESCO-Weltkulturerbe). Diese größte Gräbergruppe Siziliens mit etwa 5.000 Felsenkammern lässt auf eine alte Siedlung der Sikuler aus der Zeit zwischen dem 13. und 8. Jh. v. Chr. schließen. Dann widmen wir uns ganz dem orchideenreichen Valle dell‘Anapo. Längere Wanderung durch das Tal mit mehreren Stopps unter anderem am Monte Grosso. In den vergangenen Jahren entdeckten wir Ophrys bertolonii, O. incubacea, O. lacaitae, O. speculum, O. tenthredinifera, Orchis papilionacea, Serapias vomeracea und weitere Pflanzenarten wie Phlomis fruticosa und Hermodactylus tuberosus. (F, A)
6. Tag (Fr., 07.04.2023): „Pino d’Aleppo“, Passo di Pantanelle, Serra Galera, Ganzaria
Auf dem heutigen Weg in die Monti Erei unternehmen wir zunächst einen Abstecher in das Riserva Naturale Orientata, auch „Pino d’Aleppo“ genannt, und fahren weiter die Südküste Siziliens entlang, wo uns wunderschöne Orchideenvorkommen, u.a. der endemischen Ophrys biancae erwarten. Am „Passo di Pantanelle“ bestehen gute Chancen, die ebenfalls endemische Ophrys oxyrrhynchos anzutreffen. Dann geht es weiter über Ganzaria in das bergige Hinterland bis wir am frühen Abend Caltanissetta erreichen. Dieser Tag bietet uns die Möglichkeit, zahlreiche weitere Raritäten wie Barlia robertiana, Ophrys bertolonii, Ophrys lupercalis, Ophrys lutea, mit viel Glück Ophrys calliantha, Orchis anthropophora, Orchis italica und Orchis collina, Serapias bergonii, Serapias orientalis ssp. siciliensis, Serapias parviflora sowie Astragalus caprinus ssp. huetii und die sehr seltene Traubenhyazinthen Muscari gussonei zu entdecken. (F, A)
Drei Übernachtungen bei Caltanissetta.
7. Tag (Sa., 08.04.2023): Villa Romana del Casale & „Vulkanhügel“ Maccalube di Terrapelata
Vormittags spazieren wir durch das idyllische, etwa 700 m hoch gelegene Piazza Armerina und erhalten eine Führung durch die „Villa Romana del Casale“. Faszinierende figurale Bodenmosaike aus dem 4. Jh. n. Chr. erstrecken sich über eine Fläche von mehr als 3.500 m² und lassen nordafrikanische Einflüsse erkennen. Den Nachmittag widmen wir uns den sognannten „Vulkanhügeln“ im Gebiet von Maccalube di Terrapelata mit zahlreichen Orchideen in der Umgebung der noch aktiven Schlammvulkane. Zum Abschluss des Tages Besuch des Botanischen Gartens in Caltanissetta. (F, A)
8. Tag (So., 09.04.2023): „Tal der Tempel“ & „Garten der Kolymbetra“ bei Agrigent
Aufbruch nach Arigent. Am Vormittag erleben wir während einer exklusiven Führung durch das „Valle dei Templi“ die beeindruckenden, gut erhaltenen Tempelbauten aus griechischer und römischer Epoche. Anschließend botanisieren wir im „Giardino della Kolymbetra“, der sich auf rund 5 Hektar zwischen Zeus- und Castor-und-Pollux-Tempel erstreckt. Der Garten gilt als archäologisches und landwirtschaftliches Juwel. Verschiedenste mediterrane und exotische Nutzpflanzen gedeihen hier prächtig, u.a. Zitronenbäume, Quitten, Granatapfel-, Bananen- und Olivenbäume, Pistazien, Feigenkakteen und Kakibäume. Anschließend Rückfahrt nach Caltanissetta. (F, A)
9. Tag (Mo, 10.04.2023): Exkursion im Naturschutzgebiet Madonie & Cefalù
Während der heutigen Fahrt an die Nordküste Siziliens botanisieren wir im „Parco delle Madonie“. Auffahrt nach Mongirrati, leichte Wanderung und Weiterfahrt über Gratteri und Gibilmanna mit mehreren Stopps. Das Gebiet ist äußerst orchideenreich und wir erwarten einige Raritäten wie Dactylorhica romana ssp. markusii, Limodorum abortivum, Neotinea maculata, Orchis provincialis und Serapias nurrica. Am späten Nachmittag führt uns Antoine Giardina durch seine Heimatstadt Cefalù. Die eindrucksvolle, im arabisch-normannischen Stil errichtete Kathedrale aus dem 12. Jh. zählt zusammen mit dem Dom von Monreale zum UNESCO-Weltkulturerbe. (F, A)
Zwei Übernachtungen bei Campofelice di Roccella/Cefaù.
10. Tag (Di., 11.04.2023): Seltene Nebrodi-Tannen bei Quacella & Castelbuono
Ausflug ins Herz der Madonie mit einem Spaziergang zur seltenen Abies nebrodensis (Nebrodi-Tanne) und Erkundung des Quacella-Plateaus, einem Hotspot der sizilianischen Flora. Weiterfahrt nach Castelbuono mit Besuch und Führung durch das „Museo Naturalistico Minà Palumbo“. (F, A)
11. Tag (Mi., 12.04.2023): Normannen-Dom von Monreale & Botanischer Garten in Palermo
In Monreale erwartet uns bereits ein örtlicher Guide, der uns durch den berühmten Dom von Monreale führt: Ein Juwel mittelalterlicher Baukunst, der normannische, arabische und byzantinische Stilelemente miteinander vereint und mit wunderschönen byzantinischen Mosaiken ausgestattet ist. Am Nachmittag Besuch des Botanischen Gartens in Palermo mit Riesenbambus, Palmen, Oleander, Hibiskus, Tamarisken und einer Kapokbaum-Allee. 1795 wurde die im neoklassizistischen Stil erbaute Anlage eröffnet und im Laufe der Zeit auf eine Fläche von etwa 1.300 m² erweitert. 1845 wurde der Ficus macrophylla, heute Wahrzeichen des Gartens, aus Australien eingeführt. (F, A)
Drei Übernachtungen in Castellammare del Golfo.
12. Tag (Do., 13.04.2023): Exkursion im „Bosco della Ficuzza“
Ganztagesexkursion im „Bosco della Ficuzza“ in den Bergen südlich von Palermo. Verschiedenste Lebensräume wie Felsen, Wald, Steppe, Grasland sowie natürliche und künstliche Wasserreservate lassen hier viele seltene Pflanzen gedeihen. Von den über 30 nachgewiesenen Orchideenarten der Region erhalten Ophrys pallida und Dactylorhiza markusii unsere besondere Aufmerksamkeit. Dieser größte Wald Siziliens beheimatet auch viele Raubvögel wie Steinadler, Wanderfalke und Gabelweihe. Wahrzeichen des Waldes ist der weithin sichtbare, etwa 1.600 m hohe Busambra-Felsen. (F, A)
13. Tag (Fr., 14.04.2023): Ausflug Salinen von Trapani & Erice
Das „Riserva Naturale Saline di Trapani“ beherbergt viele endemische Pflanzenarten, die sich an die Salzkonzentration der Salinenfelder und Salzmarschen angepasst haben. So beispielsweise der seltene Malteserschwamm, ein Vollschmarotzer, der an den Wurzeln von Salzsträuchern und Küstenpflanzen parasitiert. Die Salinen dienen ferner als letzter Rastplatz vieler Zugvögel vor ihrem Weiterflug nach Afrika. Anschließend Spaziergang durch das mittelalterliche Städtchen Erice, das auf dem ca. 750 m hohen Monte Erice thront und einen atemberaubenden Blick über das Meer bietet. Rückfahrt entlang der Küste nach Castellammare del Golfo. Bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen lassen wir die vielfältigen Eindrücke der Reise Revue passieren. (F, A)
14. Tag (Sa., 15.04.2023): Rückflug Palermo – Frankfurt
Transfer zum Flughafen Palermo und Rückflug voraussichtlich über Zürich nach Deutschland. (F)
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.