New York liegt etwa auf halber Höhe der Atlantikküste Nordamerikas – geradezu ideal für die Beobachtung des Vogelzuges im Frühjahr und im Herbst. Seine Küsten, Flüsse und Bergrücken dienen seit Urzeiten als Orientierungsmarken für die Vögel, seine Wälder, seine Salz- und Süßwasserflächen waren für sie schon immer eine Attraktion. Die Entwicklung New Yorks zu der Megacity, wie wir sie kennen, hat der Natur nicht unbedingt geschadet – im Gegenteil. Die zahlreichen Parks, Grünflächen, Wäldern, Häfen, Küsten und Feuchtgebieten ziehen die Vögel geradezu magisch an. Nach einem anstrengenden Flug sind die Grünflächen der Stadt ein willkommener Rastplatz für sie, ein Ort, wo sie Energie tanken und neue Kräfte sammeln können.
Während dieser Reise beobachten wir im weltberühmten Central Park, im Botanischen Garten in der Bronx, in den Wäldern von Inwood Hill am Hudson mit den berühmten Indian Caves und schließlich im Jamaica Bay Wildlife Refuge. Nach New York wird man natürlich nicht nur wegen der Vögel fahren. Wie kaum eine andere Metropole der Welt bietet New York die faszinierende Möglichkeit, Naturbeobachtungen und den Besuch kultureller Sehenswürdigkeiten miteinander harmonisch zu verbinden.
1. Tag (Sa., 13.05.2023): Flug Frankfurt – New York, erste Eindrücke vom Central Park
Morgens startet unser komfortabler Direktflug nach New York City. Am Flughafen werden wir bereits erwartet und mit einem Privattransfer zu unserem äußerst zentral gelegenen Gästehaus am Central Park gefahren. Nach dem Bezug der Zimmer statten wir dem südlichen Teil des Central Park einen ersten Besuch ab. Wir rechnen mit Wanderdrosseln, häufige und wenig scheue Vögel, die sich gerne in Parks aufhalten. An einem Teich sind Drosselwaldsänger, Pieperwaldsänger, vielleicht auch der Rote Kardinal zu erwarten. Von der Brücke aus lassen sich vermutlich Nachtreiher aus nächster Nähe beobachten. Am Abend erhalten wir von unserem Reiseleiter Dr. Johannes Klemenz eine Einführung in den Ablauf der folgenden Reisetage.
Sechs Übernachtungen in New York City.
2. Tag (So., 14.05.2023): Jamaica Bay Wildlife Refuge
Das Jamaica Bay Wildlife Refuge in der Nähe des John F. Kennedy Airports gilt als eines der bedeutendsten Vogelreservate im Nordosten der USA. Über 300 Arten sind hier in den letzten 25 Jahren beobachtet worden. Mit einer Größe von etwa 36 km² umfasst es eine große Bandbreite verschiedener Lebensräume: eine offene Bucht, Salzmarschen, Schlammflächen, Felder, kleine Wälder und Baumbestände, zwei künstlich angelegte Brackwasser- und kleinere Süßwasserteiche. Das Reservat ist nicht nur einer der besten Plätze in New York zur Beobachtung des Vogelzugs. Auch als Brutgebiet für etwa 70 Arten ist es bedeutsam, u.a. Silber-, Schmuck-, Blau-, Dreifarben-, Grün-, Nacht- und Krabbenreiher. Fischadler beim Brüten und Jagen vor der Skyline New Yorks zu beobachten, hat einen unvergleichlichen Zauber. Reizvoll sind auch die vorbeifliegenden Forsterseeschwalben. Auf den Schlammflächen erwarten wir Braunmantel-Austernfischer, Kleine und Große Gelbschenkel, Alpen- und Sandstrandläufer, Schlammtreter und andere Watvögel. In den beiden Gärten in der Nähe des Visitor Center werden wir auf ziehende Vireos, Waldsänger, Blaumückenfänger achten, außerdem auf brütende Singvögel, u.a. Weidenschnäppertyrann, Schnäpperwaldsänger, Spitzschwanzammer, Sumpfzaunkönig, Bootschwanzgrackel und auch auf den schönen Hausgimpel. Auch Schmetterlingsfreunde werden auf ihre Kosten kommen. Etwa 70 verschiedene Arten sind hier schon beobachtet worden. Am East und am Big John's Pond auf der anderen Seiten des Cross Bay Boulevard rechnen wir mit Schleiereule, Schwarzkopf-Ruderente, Sichler und Aztekenmöwe. Am späten Nachmittag besuchen wir China Town, lassen das bunte Treiben auf uns wirken und beschließen den Tag mit einem Besuch eines schönen chinesischen Restaurants. (F)
3. Tag (Mo., 15.05.2023): New York Botanical Garden
Mit einer Fläche von etwa 1 km² ist der New York Botanical Garden in der Bronx einer der größten Botanischen Gärten der USA. Die Vielfalt seiner Habitate ist außergewöhnlich. Auf unseren Streifzügen durch den malerischen Park werden wir seine Gärten, Teiche, Flüsse und Bäche, eine Schlucht und einen urwaldähnlichen Baumbestand mit Eichen, Birken und Hemlocktannen kennenlernen. Die zauberhaft abwechslungsreiche Landschaft wird uns schöne und interessante Beobachtungen ermöglichen, z. B. Reiher, Sichler und Enten, u.a. Brautenten. Außerdem hoffen wir auf verschiedene Spechtarten, Weißbauch-Phoebetyrann, Indianer- und Schwarzkopfmeise, Katzenvogel, Fuchsammer und die ausgeprägten Balzspiele der Rotflügelstärlinge. (F)
4. Tag (Di., 16.05.2023): Central Park
Für Ornithologen ist der Central Park einer der besten Beobachtungsplätze Amerikas. An guten Tagen lassen sich hier beispielsweise bis zu 30 verschiedene Waldsänger beobachten. Heute konzentrieren wir uns auf das wohl bedeutendste Beobachtungsgebiet des Central Park, The Ramble. Die Buchen, Eichen und der Tulip Tree des Cherry Hill mit ihren zahllosen Insekten sind ein idealer Standort für die Waldsänger, die im Frühjahr den Central Park erreichen, u.a. Gelbscheitel-, Blaurücken-, Grün-, Schnäpper- und Kanadawaldsänger. Außerdem erwarten wir hier Zwergdrossel, Scharlachtangare, Baltimoretrupial, Rotaugenvireo, Singammer, Katzenvogel, Rote Spottdrossel. Der eigentliche Kern des Ramble wird durch ein Netz verschlungener Pfade bestimmt. Auf den Wiesen halten sich gern Kron- und Palmenwaldsänger, Schwirr-, Klapper- und Weißkehlammer, Junco und Indigofink auf. Am Turtle Pond im Norden des Ramble erwarten wir Braut-, Dunkel- und Spießente, Gürtelfischer, Schieferrücken-Königstyrann, Indianermeise, Goldhähnchen, Waldsänger und Trupiale. Begleitet werden wir heute von einem New Yorker Birding Guide, der auf ornithologische Führungen im Central Park spezialisiert ist und mit seinen Lokalkenntnissen unsere heutige Exkursion bereichert.
Nachmittags Fahrt nach Brooklyn. Von hier aus spazieren wir über die weltberühmte Brooklyn Bridge zurück nach Manhattan bis zum One World Trade Center und Ground Zero. Alternativ können auf eigene Faust Sehenswürdigkeiten im Süden des Central Park – Time Warner Center, Trump Tower, Rockefeller Center, Empire State Building, Broadway – oder eines der berühmten Museen besucht werden. (F)
5. Tag (Mi., 17.05.2023): Stadtrundfahrt Manhattan & Schifffahrt zur Freiheitsstatue & Food Tour Brooklyn
Auch wenn der Schwerpunkt unserer Reise auf der Vogelkunde liegt, wäre sie ohne eine Besichtigung der herausragenden Sehenswürdigkeiten der Metropole nicht denkbar. Auf einer Busfahrt mit verschiedenen Zwischenstopps werden wir u.a. das Dakota Building, den Times Square, Macy's, das Empire State Building, den Union Square, Greenwich Village, Soho, Chelsea mit der High Line, das One World Trade Center, den Oculus und Ground Zero mit dem 9/11-Memorial sehen. Auf einer Schifffahrt passieren wir Ellis Island, die Freiheitsstatue und Brooklyn Bridge. Während der Fahrt können wir neben Möwen vielleicht auch Greife und Geier beobachten. Anschließend erwartet uns in Brooklyn ein ortsansässiger Guide, der uns auf eine kulinarische Reise durch sein Stadtviertel mitnimmt. Wir lernen familiengeführte kleine Ladengeschäfte und handgemachte Spezialitäten aus nahezu allen Nationen, die hier miteinander leben, kennen. Wir kommen ins Gespräch mit Ladenbesitzern und Anwohnern, wir genießen traditionelle Köstlichkeiten und erhalten Einblicke in die „neue amerikanischen Küche“. (F, A)
6. Tag (Do., 18.05.2023): Riverside Park & Inwood Hill Park
Vormittags besuchen wir den Riverside Park am Ufer des Hudson River in Manhattan. Seine Lage am Fluss macht den Park zu einem interessanten Standort für die Beobachtung des Vogelzugs. Wir rechnen mit Kapuzen- und Graukopfwaldsänger, Lincoln-, Dachs- und Grasammer, Sommertangare, Azurfink. Wir werden die Baumkronen nach Gelbbauch-Schopftyrann, weiteren Waldsängern, Scharlachtangare, Rosenbrust-Kernknacker und Baltimoretrupial absuchen, den Waldboden nach Drosseln, Rötelgrundammer, Pieperwaldsänger und Roter Spottdrossel. Eine der Hauptattraktionen ist der sogenannte Bird Drip, eine künstlich angelegte Wasserstelle, die die Vögel gerne aufsuchen, um dort zu trinken und zu baden. Mehr als 80 Arten sind hier schon beobachtet worden. Insbesondere sind hier Tangaren, Stärlinge, Ammern und Waldsänger zu erwarten. Vielleicht entdecken wir auch einen der an der Riverside Church brütenden Wanderfalken. Wahrscheinlich werden wir Zeit finden, das Grant-Memorial zu Ehren des amerikanischen Präsidenten Ulysses S. Grant mit dem zugehörigen Visitor Center und die schöne Riverside Church zu besuchen.
Am Nachmittag besuchen wir den Inwood Hill Park. Er liegt an der nördlichen Spitze Manhattans am Hudson – an der Grenze zur Bronx. Eine Wanderung durch den 80 ha großen Park ist immer auch eine Wanderung in die Vergangenheit. Spuren menschlicher Siedlungen reichen bis in vorgeschichtliche Zeiten zurück. Im 17. Jh. lebten hier die Lenape (Delawaren). Der größte Teil von Inwood Hill besteht aus Wald, dem letzten natürlichen Wald Manhattans. Wir werden hier typische Waldsänger beobachten, z.B. Trauer-, Gelbscheitel-, Meisen-, Kletter-, Streifen-, Kronwaldsänger, außerdem auch Baltimore- und Gartentrupiale und Zedernseidenschwanz. In den dichteren Teilen des Waldes erwarten wir Einsiedler- und Walddrossel, Blauhäher, Rotkardinal, Rötelgrundammer, außerdem verschiedene Spechtarten. In den Salzmarschen, den letzten ihrer Art auf Manhattan, rechnen wir mit Limikolen wie etwa dem Drosseluferläufer. Mit Glück sind auch Wanderfalke und Weißkopfseeadler möglich. (F)
7. Tag (Fr., 19.05.2023): Central Park & Rückflug am Abend
Zum Abschluss unserer Reise werden wir uns – wieder in Begleitung des lokalen Birding Guides – nochmals mehrere Stunden dem Central Park zuwenden. Entweder abermals im The Ramble oder in den North Woods. Auf der östlich angrenzenden, schönen Wildflower Meadow hoffen wir auf Rubingoldhähnchen und Goldzeisig. Ein kleiner Bach am Rande der North Woods – etwas hochtrabend The Loch genannt – stellt vor allem für Liebhaber von Blumen eine Attraktion dar. In gleicher Weise gilt dies auch für den Conservatory Garden. Am Harlem Meer im Nordosten lassen sich Reiher und Kormorane beobachten. Das Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir ist vor allem als Überwinterungs- und Durchzugsgebiet für See- und Lappentaucher, Kormorane und Enten interessant. Südlich vom Jacqueline Kennedy Onassis Reservoir kommen am Pinetum Kanada- und Carolinakleiber, Indianer- und Rubingoldhähnchen und außerdem Kronwald- und Kiefernwaldsänger vor. Der in der Nähe liegende Locust Grove ist vor allem bei Spechten sehr beliebt. Carolina-, Dunen- und auch der Rotkopfspecht schätzen das weiche Holz der Robinien. Am späten Nachmittag erfolgt dann unsere Transferfahrt zum Flughafen. Rückflug in Richtung Frankfurt. (F)
8. Tag (Sa., 20.05.2023): Ankunft in Deutschland
Ankunft in Frankfurt am Mittag. Hier verabschieden wir unseren Reiseleiter Dr. Johannes Klemenz und treten die individuelle Heimreise an.
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.